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Dass die Digitalisierung die Grenzen zwischen einzelnen Industriezweigen immer mehr verschwimmen lässt, wird an der Automobilindustrie besonders deutlich. Standen die großen Automobilhersteller bislang jeweils an der Spitze einer von ihnen selbst dominierten Zulieferindustrie, werden sie seit einiger Zeit in die Rolle eines einfachen Mitglieds eines digitalen Ökosystems rund um das Thema Mobilität gedrängt.
Zu verdanken haben sie dies der Tatsache, dass große Technologiekonzerne wie Google und Apple Mobilität als einen wichtigen Wachstumspfad für sich selbst entdeckt haben. Hinzu kommen schnell wachsende Startups wie Tesla und Uber, die durch technologische Fortschritte und neuartige Geschäftsmodelle den Themenkomplex Mobilität erweitern und ihm neue Impulse geben.
Dabei sind die Stärken dieser neuen Player jeweils anders gelagert:
Keines der angeführten Unternehmen ist mit seinen Aktivitäten in der Automobilindustrie profitabel. Auch hält keines von ihnen die Technologieführerschaft in allen vier für die Mobilität relevanten Kategorien – Fahrzeugbau, Antriebe, Vernetzung und Dienstleistungen. Dennoch bringen sie zwei Eigenschaften mit, die sie für traditionelle Automobilhersteller gefährlich machen: Wachstum und digitale Innovationsfähigkeit.
Das starke Wachstum dieser Unternehmen hat dazu geführt, dass insbesondere Apple und Google in den letzten zehn Jahren große Cash-Reserven aufbauen konnten. Uber und Tesla haben dank ihrer Dynamik und ihres großen Wachstumspotenzials die Unterstützung finanzkräftiger Investoren. Ihre digitale Innovationsfähigkeit wiegt ebenso schwer, da die Gestaltung künftiger Mobilitätslösungen maßgeblich hiervon abhängt.
Zugleich sind es alle vier Unternehmen, vor allem aber Apple und Google, gewohnt, innerhalb digitaler Ökosysteme zu agieren. Plattformen wie die Smartphone-Betriebssysteme iOS und Android sind nach vielen Seiten offen. Das ermöglicht Partnerunternehmen, eigene Produkte und Dienstleistungen aufzubauen, die ihren jeweiligen Endkunden einen selbst kreierten Mehrwert bieten. Auch die Plattformen von Uber und Tesla sind vom Ansatz her ähnlich gebaut. Die beiden Startups streben eine engere Zusammenarbeit mit allen relevanten Playern der Branche an.
Das ist ein operatives Modell, das Automobilhersteller erst noch für sich erschließen müssen. Ein Stück des Weges sind sie in den Bereichen Fertigung und Entwicklung bereits gegangen. Doch die Digitalisierung und Öffnung der Plattformen, die kundenbezogen sind und Dienstleistungen begründen, steht ihnen größtenteils noch bevor.
Zugute kommt ihnen, dass der Wandel im Automobilmarkt eher langsam vonstatten gehen wird. Es wird noch einige Jahre dauern bis autonome Fahrzeuge, Elektromobilität und damit verbundene Dienstleistungen zum Mainstream gehören. Zudem ist die deutsche Automobilindustrie in vielen technologischen Bereichen sehr gut aufgestellt. Das gilt besonders für autonome Fahrzeuge, für die mehr als die Hälfte aller Patente weltweit aus Deutschland kommen.
Andererseits ist bereits abzusehen, dass auch die deutschen Automobilhersteller nicht allein die Führungsrolle in allen vier Kernkompetenzen der Mobilität werden übernehmen können. Deshalb sollten sie den digitalen Wandel ihrer Unternehmen und ihrer Produkte aktiv vorantreiben. Dabei wären sie gut beraten, ihre Rolle als Teil der gerade entstehenden digitalen Ökosysteme zu definieren und keine Berührungsängste gegenüber den neuen Wettbewerbern zu zeigen. Letztlich hängt in einer digitalisierten Industrie die eigene Innovationskraft wesentlich von der Fähigkeit ab, vernetzt und kooperativ zu agieren.
Cognizant unterstützt Unternehmen dabei, an der Spitze des digitalen Wandels zu bleiben. Sehen Sie, was einige unserer Führungskräfte in Deutschland über Erfolg im Second Machine Age sagen.
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